deutsch-jüdischer Schriftsteller und Literaturkritiker in Israel; Werke u. a.: "Wirrwarr" (Roman); "Wort aus der Leere", "Figur der Hoffnung" (Lyrik); "Rebellen des Geistes" (Essays); "Spiegelung der Jugend" (Erinnerungen)
* 4. Mai 1896 Braunschweig
† 14. Juni 1991 Jerusalem (Israel)
Herkunft
Werner Kraft entstammte einer Braunschweiger Kaufmannsfamilie, wuchs aber in Hannover auf.
Ausbildung
In Berlin, Freiburg und Hamburg studierte er Germanistik, Romanistik und Philosophie, in Frankfurt am Main promovierte er 1925 zum Dr. phil.
Wirken
Nach Studienende war er zwei Jahre an der Deutschen Bücherei in Leipzig tätig, ab 1927 war er Bibliotheksrat an der Provinzialbibliothek in Hannover.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verließ K. 1933 Deutschland und emigrierte mit seiner Familie über Stockholm und Paris 1934 nach Jerusalem, wo er bis zu seinem Tode lebte. Bis 1933 war K. weder Zionist noch gläubiger Jude gewesen. "Erst nach 1933 wußte ich endgültig und für immer, daß ich kein Deutscher war, daß ich ein Jude bin", schrieb er später in seinen Erinnerungen. K., der auch in Jerusalem eine Zeitlang seinen Lebensunterhalt als Bibliothekar verdiente (am Centre de Culture Française, am Rockefeller Museum und im Department of Antiquities), blieb in seiner weiteren schriftstellerischen Arbeit ...